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Anleitung für den Aufbau und die Organisation von progressiven Bewegungen - Vorschlag für eine gemeinsame Diskussion
(Zum Ausddrucken vom PC: rechte Maustaste - Drucken)

Dipl.-Ing., Päd., Psch. 
Bernhard Brose
13.03.2020
www.book-writer.de
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 3
2. Falsches Denken 3
2.1 - falsch: Ich bin zu schwach, um Veränderungen zu bewirken 3
2.2 - falsch: Ich muss den anderen Willen aufzwingen, damit sie endlich richtig Denken und Handeln. 3
2.3 – falsch: Proteste kommen nicht gut an und verlaufen mit der Zeit im Sande. 3
2.4 - falsch: es reicht, wenn ich protestiere. 3
2.5 - falsch: uns stehen so viele feindlich und ablehnend gegenüber. 3
2.6 – falsch: Die Kosten im Kampf für den Klimawandel sind zu hoch und nicht tragbar 4
2.7 – falsch: Wir kämpfen nur gegen den Klimawandel der Rest interessiert uns nicht! 4
2.8 – falsch: der Kampf gegen den Klimawandel gefährdet unsere Wirtschaft 4
2.9 – falsch: eine NGO arbeitet ehrenamtlich und sollte keine Geld verdienen 4
2.10: - falsch: Die Teilnehmer von Demos oder NGOs arbeiten uneigennützig. 5
2.11: - falsch: wir brauchen eine starke Führung! 5
2.12: - falsch: wir grenzen uns von anderen Bewegungen ab wie z.B. „Aufstehen“, da sie uns zu weit links sind. 5
3. Theoretische Grundlagen 5
3.1 Flow 5
3.2. Lernen 6
3.3 Vorgaben 7
3.4 Planung von Prozessen 7
3.5 Einbeziehung wichtiger Partner 7
3.6. Wir lernen von anderen 7
3.7 Mitgliedergewinnung 8
4. Veranstaltungen 9
4.1. Beispiele 9
5. Zusammenfassung 10
6. Quellenverzeichnis 11
       1. Einleitung
Diese Anleitung soll kein „Muss!“ sein für andere Orgas, sondern ist eine Zusammenfassung unserer Erfahrungen.
Die Orgas in ihren Orten sind die Spezialisten vor Ort, ihr kennt die Situation und ihr habt die Erfahrungen in eurem Ort! Ihr trefft also alle Entscheidungen selbst!
Jeder ist dazu aufgerufen sich aktiv mit guten Ideen und Erfahrungen an der Weiterentwicklung dieser Anleitung zu beteiligen. Wir brauchen den Erfolg, koste es was es wolle. Wir haben zum Kampf gegen den Klimawandel keine Wahl!
       2. Falsches Denken
           2.1 - falsch: Ich bin zu schwach, um Veränderungen zu bewirken
- richtig: Greta Thunberg als Kind, Galilei, Albert Einstein, Karl Marx und andere haben die Welt des Denkens grundlegend verändert. Man muss nur den unbedingten Willen dazu haben.
           2.2 - falsch: Ich muss den anderen Willen aufzwingen, damit sie endlich richtig Denken und Handeln.
- richtig: Ich will die Anderen begeistern und zum aktiven Mitmachen animieren. Dazu möchte ich ihnen verschiedene Lösungen anbieten, so dass sie sich frei entscheiden können.
           2.3 – falsch: Proteste kommen nicht gut an und verlaufen mit der Zeit im Sande.
- richtig: Die Protestkultur ist Bestandteil der Demokratie und prangert Mängel zu recht an. Ohne Protestkultur keine Demokratie!
           2.4 - falsch: es reicht, wenn ich protestiere.
- richtig: Der Protest allein reicht nicht, wenn dazu keine Lösungen und Wege sowie die Verantwortung für ein aktives Verändern in dieser Gesellschaft mit angeboten werden.
           2.5 - falsch: uns stehen so viele feindlich und ablehnend gegenüber.
- richtig: Die Folgen des Klimawandels werden alle betreffen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem sozialen Status, ihres Glaubens oder Weltanschauung. Grundsätzlich muss jeder Mensch auf diesem Planeten sich dieser Verantwortung stellen. Sie haben es nur noch nicht verstanden. Verstehen wir sie daher alle als potenzielle Partner zu einem späteren Zeitpunkt.
           2.6 – falsch: Die Kosten im Kampf für den Klimawandel sind zu hoch und nicht tragbar
- richtig: Die Kosten und der Aufwand für den Kampf gegen den Klimawandel steigen nicht linear, sondern exponentiell. Die Kosten und der Aufwand, die wir jetzt nicht aufwenden, wird in absehbarer Zeit viele Opfer und Schäden anrichten, die ein Vielfaches der jetzigen Kosten betragen.
           2.7 – falsch: Wir kämpfen nur gegen den Klimawandel der Rest interessiert uns nicht!
- richtig: der Kampf gegen den Klimawandel erfordert Verantwortung durch jeden Menschen auf dieser Welt. Das noch aktuelle konservative Denken und krampfhafte Festhalten an überholten Ansichten kann diesen Kampf nicht gewinnen und richtet damit riesige Schäden an. Auch das müssen wir ändern, wenn wir Erfolg haben wollen. In allen Bereichen unserer Gesellschaft!
           2.8 – falsch: der Kampf gegen den Klimawandel gefährdet unsere Wirtschaft
- richtig: es sind nur die Unternehmen betroffen , die sich einer veränderten Umwelt nicht anpassen können (z.B. Kohleenergie). Und diese gehen mit der Zeit mit und ohne Klimawandel unter. So verlangen es die Marktgesetze.
(Beispiele: Lehman Brothers, Texaco, Quelle, GM, AEG, Telefunken, Horten, Borgward, Air Berlin, Woolword, Schlecker, Kirch-Gruppe, Thomas Cook, Porst und viele andere mehr)
Vielmehr besitzt der Kampf gegen den Klimawandel unendlich viele Chancen, wie der Green Deal zeigt (4), gerade für die Wirtschaft. Aber die Wirtschaft darf die Entwicklung nicht immer wieder verschlafen wie in der Autoindustrie.
           2.9 – falsch: eine NGO arbeitet ehrenamtlich und sollte keine Geld verdienen
- richtig: gerade NGOs betreiben großen Aufwand an Zeit und Geld, um Erfolge zu haben. Und da NGOs häufig mehr für das Gemeinwohl tun als andere gesellschaftliche Akteure sollten sie auch die gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung dafür erhalten. Allerdings sollte die Verteilung der Finanzen offen gelegt werden, aber ohne Neid. Wer neidisch auf das Geld einer NGO ist soll selbst aktiv werden.
           2.10: - falsch: Die Teilnehmer von Demos oder NGOs arbeiten uneigennützig.
- richtig: es sollte jeder seinen ganz persönlichen Nutzen daraus erkennen können. Ein persönlicher Nutzen entsteht auch dann, wenn ein größerer Schaden durch das eigene engagierte Auftreten vermieden oder zumindest gemindert werden kann.
           2.11: - falsch: wir brauchen eine starke Führung!
- richtig: FFF ist eine Graswurzelbewegung, die von unten nach oben wächst. Wir wollen die Menschen vor Ort erreichen. Eine zentrale Führung wie in der Politik lässt zu wenig Spielraum für unsere Entscheidungen für die Menschen vor Ort. Zentral brauchen wir nur die gemeinsame Abstimmung zu den gemeinsamen Aktionen.
           2.12: - falsch: wir grenzen uns von anderen Bewegungen ab wie z.B. „Aufstehen“, da sie uns zu weit links sind.
- richtig: in beiden Bewegungen sind Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung, allen Parteien, allen Anschauungen aktiv, da sie für eine Verbesserung unserer Gesellschaft eintreten. Damit sind die Interessen unserer Teilnehmer sehr ähnlich und eine Zusammenarbeit notwendig.

       3. Theoretische Grundlagen
Aus 2.2 folgt, dass erstens viele Menschen erst aktiv angesprochen werden müssen und sie dann Spaß und Freude an der gemeinsamen Arbeit haben müssen. Und wir müssen dabei ihre Erwartungen an uns kennen lernen, damit wir unsere Veranstaltungen daran ausrichten können.
Ein wichtiges Buch für Ideen und deren Umsetzung ist "33 Erfolgsprinzipien der Innovation" von Oliver Gassmann
           3.1 Flow
Die Teilnehmer an unseren Veranstaltungen müssen sich im Bereich des Flow befinden. (1) Der Flow ist der Bereich, in dem wir wir weder überfordert (Frust- wir verstehen nichts!) noch unterfordert (ist das langweilig!) werden.
           3.2. Lernen
Neben dem Flow ist es wichtig, dass unsere Teilnehmer ihr natürliches Lernen einsetzen dürfen. Wie funktioniert das?
Als kleine Kinder lernen wir durch entdecken, experimentieren, nachmachen, mit unendlich viel Neugier, aber immer mit viel Freude und Spaß. Und wir lernen in der Zeit bis zum Schulanfang so viel wie nie wieder in unserem leben.Wer gegen diese Erkenntnis verstoßen (wie in den Schulen im Frontalunterricht) verlieren wir die Lust am Lernen oder lernen das falsche (ich werde für mein Lernen mit schlechten Noten bestraft und damit aus der Gemeinschaft ausgeschlossen). (2) (7) (8)
Aus der Lernpyramide können wir erkennen, dass bei Frontalunterricht in der Schule oder bei öffentlichen Vorträgen im Schnitt 5 % behalten werden und das auch nur auf Zeit.
Wenn wir Konfuzius anwenden mit seinem Zitat „Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich verstehe“ erreichen wir bereits 70%. Das ist seit 2500 Jahren noch nicht an unseren Schulen angekommen!
90 % erreichen wir, wenn wir es anderen beibringen. Aus dieser Erkenntnis wurde Punkt 4.1 abgeleitet.
           3.3 Vorgaben
Die aktuelle Politik zeigt es, wie es nicht funktioniert. Nur Vorgaben von oben zu machen ohne die Erwartungen, die Wünsche und Hoffnungen der Menschen zu kennen, ohne mit ihnen ins Gespräch zu kommen, plant an den Bedürfnissen der Menschen vorbei und wird sie nicht erreichen.
           3.4 Planung von Prozessen
Wer einfach ohne Kenntnis der Grundlagen ins Blaue hinein plant kann auf Dauer keinen Erfolg haben. Eine gute Seite, wie Erfolg geplant werden kann, ist unter (3) zu finden. Bitte mal damit befassen!
           3.5 Einbeziehung wichtiger Partner
Wir beziehen alle Partner ein, die ein ähnliches Ziel verfolgen wie z.B. die Bewegung Aufstehen, Mehr Demokratie, attac, Aufstand der Jugend, die Offene Gesellschaft, die Akademie solidarische Ökonomie u.a.
Wir nutzen soziale Netze und beziehen die Internetgemeinde ein. Die Internetgemeinde zählt zu den innovativsten Hotspots dieser Welt. Hier wurden mit hohem Aufwand und kostenlos Programme wie LibreOffice, Gimp, Linux als Basis für Android und viele andere entwickelt. Der nordafrikanische Frühling und andere weltweite Bewegungen wurden erst durch die Unterstützung der Internetgemeinde möglich. Diese Internetgemeinde arbeitet für unser aller Gemeinwohl wie kaum eine andere gesellschaftliche Kraft. Wir brauchen ihre Ideen und ihre Hilfe!
           3.6. Wir lernen von anderen
Die Arbeit vor Ort muss sich an den Interessen der Menschen vor Ort konzentrieren und ihren Erwartungen entsprechen. Diese sind in einer Kleinstadt in Sachsen ganz anders als in Berlin.
So können auch die Organisationsformen und Veranstaltungen erheblich voneinander abweichen.
Wir können dabei auch von Bewegungen lernen, die völlig andere Ziele haben und uns feindlich gegenüber stehen.
Die Frage in Sachsen z.B.: warum ist die rechte Bewegung und die AfD gerade dort so erfolgreich? Was ist in Sachsen anders? Die Mitglieder und Wähler solcher Organisationen haben auch einen Lebensweg hinter sich, mit dem wir uns befassen sollten. Warum geben wir ihnen nicht rechtzeitig bei uns eine neue Heimat?
Wenn wir solche Fragen beantworten haben auch wir eine Chance, ohne die Ziele dieser anderen Bewegungen zu übernehmen.

           3.7 Mitgliedergewinnung
Diese Frage beschäftigt die meisten Ortsorganisationen.
Daher folgender Vorschlag:
Jedes neue Mitglied wird zuerst über Ziele und Arbeitsweise der Ortsorganisation eingewiesen, damit es fachlich sicher argumentieren kann.
Danach erhält es als erste Aufgabe 2 weitere Mitglieder für eine aktive Arbeit zu gewinnen. Das entwickelt sich dann so:
In Stufe 2 erhalten wir 2 neue Mitglieder, in Stufe 3 dann 4 Mitglieder, in Stufe 4 dann 8 neue Mitglieder usw. Ihr seht, wie schnell ein Aufbau möglich ist. 
Junge Menschen sind mit dem großen Thema Klimaschutz meist noch überfordert und sie sehen, dass Proteste allein kaum sichtbare Veränderungen bewirken.
Treten wir an sie heran mit den Themen, die sie momentan interessieren. Diskutieren wir z.B. mit Schülern über die Unterrichtsgestaltung an ihren Schulen. Warum gibt es einige gute und so viele weniger gute Schüler?
Nutzt dabei bitte meinen Beitrag unter http://book-writer.de/bildung.html
Ich denke, eine solche Diskussion würde nicht nur Schülern und der Schule selbst hilfreich sein, sondern sich solche Diskussionen auch sehr schnell weiter verbreiten.
Und danach sind sie sicher interessiert, sich auch mit anderen Zukunftsthemen zu befassen.
Im Punkt 4 gibt es dazu weitere Vorschläge.
       4. Veranstaltungen
Die Veranstaltungsplanung sollte konkrete Ziele verfolgen:
- welche Zielgruppe soll erreicht werden?
- was interessiert diese Zielgruppe im Rahmen unserer Angebote und Ziele?
- wie kann ich diese Zielgruppe in meiner Veranstaltung begeistern und zum aktiven Mitmachen animieren und gewinnen?
Zu jeder Veranstaltung muss ein konkretes Ziel vorhanden sein und Wege aufgezeigt werden, wie dieses Ziel erreicht werden soll (z.B. mittels ZIMOR)
Bei den Zielen müssen Prioritäten gesetzt werden. Was ist für die Bewegung das aktuell Wichtigste, was ist für die erwarteten Teilnehmer attraktiv? Soweit möglich diese beiden Fragen im Zusammenhang beantworten, ansonsten gute Kompromisse finden. Es kann sein, dass Attraktivität und die Ziele der Bewegung bei den Teilnehmern differieren. Im Sinne der Prioritäten werden Ziele mit geringerer Priorität später in dem Prozess Beachtung finden.
Sprecht nicht nur sensibel den Verstand eurer Zielgruppen an, sondern auch deren Gefühle. Das können bewegende Bilder und Videos sein oder eine passende Musik wie We are the world, Imagine von John Lennon oder "Tage wie diese" von den Toten Hosen u.a. Ein beispiel habe ich in meinem Buch (ruhig runterladen, anschauen und weiter senden!)aufgezeigt.  Gebt den Teilnehmern bewegende Flyer mit, auf denen sie zum aktiven Mitmachen aufgefordert werden mit Kontaktadressen.
Gute Anregungen, wie aus einer fast aussichtslosen Situation heraus doch großer Erfolg organisiert werden kann lassen sich aus den Filmen Sister Act 1 und 2 erkennen.
Für den Punkt 4.1 bitten wir alle Orgas, gute Vorschläge zu unterbreiten.
           4.1. Beispiele
- Rollenspiele: Unter Anleitung eines erfahrenen Moderators werden aus dem Publikum freiwillige Helfer ausgewählt und eingewiesen. Sie erhalten etwas Zeit, um sich mit der Materie vertraut zu machen. Anschließend stehen sie sich auf der Bühne als Gegner gegenüber. In der Psychologie heißt das Refraiming – wir betrachten das Geschehen aus einer anderen Perspektive und können dabei viel lernen und Grenzen überwinden. So ist es uns sowohl möglich, andere Ansichten zu verstehen und uns darauf einzustellen als auch den gleichen Prozess bei unserem Publikum und den Rollenspielern zu erleben. Es bilden sich bei allen ganz neue Erkenntnisse ohne unsere aktive Einwirkung heraus. Und wer selbst Erkenntnisse gewonnen hat lässt sie sich auch nicht so schnell wieder umwerfen. Daneben kann man damit Fair Play, Regelbewusstsein, Kooperation und Eigenverantwortung u.a. entwickeln.
       5. Zusammenfassung
Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger. Auf Wunsch wird gehext.
Wir müssen lernen, uns viel Wissen aneignen und aus Erfahrungen die richtigen Schlussfolgerungen ziehen und daraus lernen.
Halten wir es mit Michael Jackson „We Are The World“ oder John Lennons „Imagine“
Ihr seid mächtig und reich - wir sind viele!
       6. Quellenverzeichnis
(1) Csikszentmihalyi, M. (2017). Flow. Das Geheimnis des Glücks. Stuttgart, Deutschland: Klett-Cotta.
(2) Bernhard Brose. (o. J.). Bildung und Erziehung. Abgerufen 6. Februar 2020, von http://book-writer.de/bildung.html
(3) Brose, B. (o. J.-b). Erfolgreich planen und umsetzen. Abgerufen 6. März 2020, von http://book-writer.de/zimor.htm
(4) Wegen des Coronavirus müssen wir einen Green New Deal vorbereiten. (o. J.). Abgerufen 6. März 2020, von https://www.watson.ch/wirtschaft/schweiz/275342958-wegen-des-coronavirus-muessen-wir-einen-green-new-deal-vorbereiten
(5) Gassmann, O., & Friesike, S. (2012). 33 Erfolgsprinzipien der Innovation. München, Deutschland: Carl Hanser Verlag.
(6) Brose, B. (o. J.-c). Neues Denken notwendig? Abgerufen 6. März 2020, von http://www.book-writer.de